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Unternehmenskultur, Softwareentwicklung und Architektur

30. April 2020

Mein pentacor-Tag – Corona Edition

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3 Minuten Lesedauer

Es wird langsam hell, Vögel zwitschern … Dieser Lichtwecker war wirklich die beste Anschaffung seit langem! Moment. Das ist ja gar nicht der Wecker, es ist ja erst kurz vor 6 Uhr und es ist Frühling. Das Vogelgezwitscher ist nicht das vertraute künstliche vom Nachttisch, sondern echter “Biolärm”, inklusive dem markanten Guruu-guruuu der Tauben – Grinsen im Gesicht. Seit Chrizzy den charakteristischen (nennen wir es mal so) Gesang imitiert hat, habe ich diese Tiere doch irgendwie lieb gewonnen!

Also raus aus dem Bett, ab ins Bad und dann ins Büro am Esstisch! Corona-Homeoffice hat auch sein Gutes. In normalen Zeiten würde ich um diese Zeit bereits im Zug auf dem Weg nach Chemnitz sitzen und oft noch etwas dösen. Jetzt kann ich sogar ausschlafen (der Wecker kam ja gar nicht mehr zum Zug) und gut gelaunt in den Tag starten.

Laptop an, erste Amtshandlung: ab in den internen Slack-Channel und ein “Guten Morgen (Smiley des Tages)” in den virtuellen Raum geworfen – und vielleicht noch ein Blick ins virtuelle Sococo-Office, das wir gerade mal wieder ausprobieren. Wer ist denn schon alles wach? Ramon scheint immer noch im virtuellen Büro zu sitzen. Hat er überhaupt geschlafen? Und Rainer ist wohl auch auf seiner Baustelle zu Hause eingeschlafen, immer noch “away”.

Mirkos Statusindikator im Slack ist auch schon wieder grün. Ich rufe ihn mit einem schnellen Slack-Call einfach mal an, um zu sehen, ob wir gemeinsam das Deployment-Problem von gestern lösen können. Irgendwas stimmt mit der Konfiguration im neuen Kubernetes-Cluster noch nicht …

Und plötzlich ist es auch schon halb 9. Mirko braucht neuen Kaffee und ich will schnell noch Aufbackbrötchen in den Ofen befördern, um beim Remote Coffee Circle in einer Viertelstunde im Zoom nicht zu verhungern. Hoffentlich komme ich vor Lachen überhaupt zum Essen.

Um 9 verschwinden dann die ersten in ihre Dailys, übrig bleibt die Reste-Runde um Chrizzy, Caro, Nico und mich. Immer dieselben, die noch schnell die letzten Flach- und Taubenwitze austauschen, bevor es viertel 10 zurück an die Arbeit geht.

Um 9.30 Uhr steht auch in meinem Team das Daily an. Fortschritte und Probleme des letzten Tages und der Plan für den aktuellen Tag werden besprochen. Sicherlich kommen Ramin und ich aber gleich im Zoom-Meeting unseres Teams zusammen, um gemeinsam weiter an den neuen API-Features für unseren Kunden zu arbeiten und die UI dazu zu diskutieren.

Und plötzlich ist es auch schon Mittag, ich rutsche am Tisch einen Platz nach links in die Mittagspause. Die “Kantine” zu Hause unterscheidet sich eigentlich gar nicht so sehr von der Fabrik-Küche in der Schönherrfabrik; eines ist sicher: Im Zweifel gibt es Nudeln, jeden Tag. In der heimischen Kantine dauert es nur eben länger, auch ganz ohne Schlange stehen. 100% frisch gekocht, zumindest wenn es nicht noch aufgewärmte Reste vom Vortag gibt.

 

Nach dem Essen (oder schon währenddessen) geht es zurück an die Arbeit. Ein Pull Request möchte noch gereviewt werden, Ramin und Nikhil hatten die besprochenen API-Endpunkte samt Tests implementiert. Und die Test-Dokumentation für die nächsten Endpunkte haben sie auch schon vorbereitet.

Später spreche ich mit Ramon noch kurz über das nächste Meetup der Softwerkskammer, mit Stefanie bespreche ich anschließend Ideen für unseren geplanten gemeinsamen Blog-Beitrag.

Inzwischen ist es schon nach 15 Uhr. Den Rest des Tages bin ich mit der Ausarbeitung von Architekturkonzepten für das neue API-Management-Portal beschäftigt, Thema heute: Monitoring und Alerting.

Irgendwann ist dann aber auch gut. Selbst wenn es oft schwer fällt, gerade in Corona-Homeoffice-Zeiten wollen wir Überstunden unbedingt vermeiden und uns auch Zeit für Familie und andere Freizeitaktivitäten nehmen.

17.30 Uhr, das Handy klingelt. Katja ist noch etwas eingefallen. Wir tauschen uns kurz über das Erreichte des Tages aus. Wie läuft es im Team? Der eine oder andere Klebezettel wird geschrieben und für morgen auf den Esstisch geklebt.

Es ist richtig gut, den Tag über mit so vielen Pentacornesen in Kontakt zu kommen, auch unabhängig von Teams und Projekten. Vor allem in Zeiten von Isolation zu Hause im Homeoffice ist das echt Gold wert – und irgendwie auch gar nicht so viel anders als im Büro, wenn wir einmal von der Uhrzeit absehen, zu der wir jetzt teilweise zusammenkommen.

Schließlich (und überraschend) ist es 20 Uhr. Chrizzy lädt zum Remote-Team-Yoga. Eine Stunde lang testen wir die Grenzen unserer Körper. Dabei ist es vielleicht gar nicht so schlecht, dass uns niemand sieht. Meine Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht können sich die anderen sicher auch so gut vorstellen, kennen sie das doch vom Teamsport bei Indifit. Wenn ich immer wieder ins Wanken gerate oder umfalle, komme ich aus dem Lachen bald gar nicht mehr raus. Kommt daher der Begriff “Lach-Yoga”?

Der Abend geht mit einer Meditation zu Ende. Es ist dunkel und still. Gedanken fliegen vorbei. Es ist sehr still, irgendwie zu still. Blick zum Fernseher: “Das Meeting wurde beendet.” Blick zur Uhr: kurz nach halb 10. Die Entspannung war wohl wieder ziemlich tief. Super!

Jetzt schnell ab ins Bett, die Vögel warten schon. Ich bin ja mal gespannt, wer mich morgen weckt – die echten oder doch die künstlichen aus dem Wecker.

 

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