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Unternehmenskultur, Softwareentwicklung und Architektur

6. April 2021

Software Architecture Summit 2021

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4 Minuten Lesedauer

Die Penties haben den Gipfel erklommen – und mussten dafür nicht einmal vom Sofa (oder dem heimischen Homeoffice-Stuhl) aufstehen. So gemütlich kann das Konferenz-Leben sein! Katja, Stefanie, Felix und Andreas haben am Software Architecture Summit teilgenommen, der in diesem Jahr komplett online stattgefunden hat.

Keine Hetzerei zwischen den Workshop-Sessions, um von einem Raum zum anderen zu kommen. Kein Gedränge am Buffet. Es stand jedem frei, sein ganz persönliches Buffet vorzubereiten (oder doch nur in der Mittagspause fix eine Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben). Solange der Akku der Bluetooth-Kopfhörer ausreichend geladen war, stand dem Konferenz-Vergnügen nichts im Wege. Na gut, gute Internetverbindung wäre auch nicht schlecht, das ist ja auch so ein typisches Konferenz-Thema.

Beim Software Architecture Summit haben uns in diesem Jahr vom 10. bis 12. März an jedem Tag jeweils eine Keynote, zwei Workshops und vielleicht noch eine “Night Session” erwartet. Die offizielle “Night Session” endete allerdings bereits um 18:40 Uhr. Die eigentliche “Night Session” folgte also erst noch: Bis spät in die Nacht haben wir uns bei Chips und Bier über den Tag ausgetauscht. Zentrale Frage am nächsten Morgen: “Irgendwie bin ich heute ganz schön müde. Geht euch das auch so?” Auch das ist Konferenz!

“Aber wie war es denn nun? Was habt ihr gemacht und habt ihr was gelernt?”

Fragen wir mal Felix und Andreas wie sie den Software Architecture Summit empfunden und ob (bzw. was) sie gelernt und mitgenommen haben:

Ob ich etwas mitnehmen konnte und gelernt habe? Auf jeden Fall, es war super! Jeden Tag standen zwei bis drei Workshops auf dem Programm, es war also eine intensive (halbe) Woche.

In den überwiegend dreistündigen Workshops haben wir oft in kleinen Gruppen interaktiv arbeiten und diskutieren können. Das hat, zumindest in meinen Gruppen, erstaunlich gut funktioniert und viel Spaß gemacht!

Der komplette erste Tag war der qualitätsgetriebenen Softwarearchitektur und Modularisierung gewidmet. Unter der Anleitung von Stefan Tilkov und Johannes Seitz erarbeiteten wir die Auswirkungen, die verschiedene Modularisierungsformen auf Qualitätsmerkmale von Software haben. Ob der “Big Ball of Mud” immer schlecht ist oder Microservices der heilige Gral sind, wurde teils kontrovers diskutiert, bevor wir später überlegten, wann welche Qualitätsattribute im Fokus stehen sollten und welche Architektur-Taktiken dabei helfen können. Später überlegten wir gemeinsam mit Eberhard Wolff im Workshop “Domain-driven Design und Legacy – Evolution statt Revolution”, wie man Software modernisieren könnte und welcher Ansatz bei welchem Szenario den meisten Sinn ergibt.

Ein weiterer Schwerpunkt waren Reviews: Michaela Greiler ließ uns in ihrer Keynote an langjährigen Erfahrungen und Studien bei Microsoft teilhaben und erläuterte, wie Code Reviews vom Bottleneck zur Superpower werden. Gut für den Werkzeugkasten ist dabei ihre Checkliste für Code Reviews. Im Software Reviews Praxisworkshop vertiefte Gernot Starke das Thema direkt im Anschluss noch weiter und nahm Software und Architektur insgesamt in den Fokus. Und natürlich war viel zu wenig Zeit für dieses umfassende Thema.

Und was war nun mein persönliches Highlight der Konferenz? Das ist schwer zu sagen …

Vielleicht war es der abschließende Workshop mit Aminata Sidibe zur Entwicklung digitaler Produkte? Beim Studium lag der Fokus auf Mensch-Computer-Interaktion, wurde allerdings kein Schwerpunkt meiner täglichen beruflichen Arbeit. Das Thema hat mich jedoch nie losgelassen sondern immer mal am Rande begleitet. Vor diesem Hintergrund waren die Übungen zu nutzerzentriertem Design, Personas, Business Model Canvas und Lean UX Canvas eine kleine Reise in die Vergangenheit – und eine Erinnerung daran, wie viele spannende Themen es in unserem Umfeld doch gibt!

Vielleicht war es der unterhaltsame Abend, an dem Lisa Moritz in der Nightschool zu Sketch Notes in der IT versucht hat uns davon zu überzeugen, dass doch jeder zeichnen könnte und dass das noch dazu eine ziemlich gute Möglichkeit wäre, Notizen u.a. bei Vorträgen zu machen. An den folgenden Tagen habe ich es versucht. Wirklich. Ich habe mir Mühe gegeben, war beim Zeichnen jedoch wohl zu konzentriert (man könnte auch sagen “zu langsam”). Meine “living documentation” habe ich jedoch schon ein bisschen ins Herz geschlossen und sie begleitete mich durch den Rest der Konferenz.

Vielleicht war mein Highlight des Software Architecture Summit auch die Keynote von Christin Gorman zum Thema “Solving big problems with small solutions”? Das schrittweise, iterative Vorgehen, das sie dabei beschrieben hat, war nicht gänzlich neu und auch nicht das Beeindruckende. Die Leidenschaft ihres Vortrags, die Begeisterung war ganz einfach ansteckend. Dazu kam ein herrlicher Kontrast zu anderen Präsentationen. Christins Keynote war einfach authentisch und erfrischend unkonventionell: Klamotten auf der Sofalehne im Hintergrund? Ein Hausschwein im Wohnzimmer?

Vielleicht war das Highlight der Konferenz auch gar nicht direkt in den Sessions sondern unser interner Austausch während und nach den einzelnen Sessions?

Gut, dass ich mich da nicht entscheiden muss! Auf jeden Fall herzlichen Dank an die Organisatoren und alle Beteiligten für ganz viele Impulse und Erkenntnisse! Es war ein Vergnügen und hat großen Spaß gemacht!

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